Standort:
Hamburg Mitte
Bauherr:
Neue Schauspielhaus GmbH vertreten durch Spriag im Auftrag der Kulturbehörde Hamburg
Bauzeitraum:
2007 – 2018
Aufgaben:
Statische Ertüchtigung des 1. und 2. Rangs:
Die Konstruktion der Ränge erfüllten die Anforderungen an den heutigen Theaterbetrieb nicht mehr. Insbesondere musikalische rhythmische Darbietungen brachten die Ränge ins Schwingen. Um dies zu vermeiden, wurden die stählerne Unterkonstruktion verstärkt. Dem Denkmalschutz geschuldet, durften diese Baumaßnahmen nach der Fertigstellung unsichtbar sein.
Modernisierung der WC-Räume:
Im Rahmen der Sanierung wurden die öffentlich zugängigen WC-Räume moderniesiert.
Denkmalpflegerische Überarbeitung des Zuschauerraumes:
Die durch die öffentliche Nutzung stark gealterte und in Teilen zerstörte Oberflächen des Zuschauerraumes wurde restauriert und konserviert, um den repräsentativen und festlichen Charakter des neobarocken Zuschauerraumes wieder zu erlangen. Neben konservatorischen Maßnahmen wurden verlorengegangener Stuckelemente ergänzt und retuschiert, partiell mit Schlagmetall neu belegt und mehrmalig mit getöntem Schellack überzogen. Die Putzflächen und Stuckhintergründe an Decken und Wänden wurden der Farbtechnologie der Restaurierung der 1980er Jahre entsprechend neu gefasst, so dass ein repräsentatives Gesamtbild der Raumfassung entstand. Die Maßnahme ist als eine Re-Restaurierung des Istbestandes, also die Restaurierung der Restaurierung der 1980er Jahre anzusehen.
Energetische Sanierung des Vorderhauses:
Das Vorderhaus sollte hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert werden. Hierbei waren Aspekte des Denkmalschutzes im besonderen Maße zu berücksichtigen. Bei Begehungen des Objektes und in Gesprächen mit den Bauherren wurden die wesentlichen Schwachstellen herausgearbeitet, Prioritäten gesetzt, die im weiteren Verlauf durch die Erstellung eines Energiepasses bestätigt wurden. Auf eine Dämmung der Außenfassade wurde wegen der zahlreichen Zierelemente und Ornamente verzichtet. Die Dämmung der Dachkonstruktion konnte aus statischen und bauphysikalischen Gründen nicht realisiert werden. Dafür werden aber alle Fenster und viele Außentüren erneuert. Die Haupteingangstüren blieben erhalten, wurden aber durch den Einbau zusätzliche Dichtungen energetisch optimiert. Für die Verminderung der Lüftungswärmeverlust zwischen den Zugängen und dem Foyer wurden wärmdämmende Rollläden und Rollos eingebaut.
WBW Bühnenturm:
Von der Neue Schauspielhaus GmbH wurde ein Architekten-WBW ausgelobt. Gesucht wurde eine gestalterisch hochwertige, technisch ausgereifte, ökologisch und energetisch optimierte, sich stadtplanerisch einfügende, denkmalpflegerischer Belange berücksichtigende sowie wirtschaftlich darstellbare Fassadenkonzeption für den neuen Bühnenturm. GAWS hat sich an dem WBW beteiligt.
Café am Hansaplatz, Projektstudie:
Im Rahmen der Umgestaltung des Hansaplatzes hat eine Arge der Architekturbüros GAWS und bromsky Konzepte für die Dreiecksfläche vor dem Zollamtsgebäude entwickelt. Die jetzige "Schmutzecke" soll nach der Vorstellung der Architekten mit einem Café bespielt werden. Angeschlossen an das vom Schauspielhaus genutzte Gebäude soll der Pavillon als Kantine/Café sowohl die Mitarbeiter des Schauspielhauses als auch die Anwohner und Besucher des Platzes willkommen heißen. Der kleine Neubau nimmt auch ein separat zugängliches öffentliches WC auf, das im Zuge der Neugestaltung des Hansaplatzes vorgesehen ist.